Werkstattführung Orgelbau E.Hammer


Wie entsteht die Königin der Instrumente? Diese Frage stand im Mittelpunkt einer Werkstattführung der Firma E. Hammer, die eine Gruppe der Leine-VHS am 13. Juli in Hiddestorf erleben konnte. Der Inhaber und Orgelbaumeister Georg Schloetmann erläuterte anschaulich den aufwändigen Entstehungsprozess einer Orgel, denn jede Orgel ist ein Unikat. Die Ursprünge der heutigen Werkstatt E. Hammer reichen zurück bis ins Jahr 1838, als sie noch unter Furtwängler & Hammer firmierte und in Hannover ansässig war.

Für den Orgelbau gibt es Nachweise, die bis in die vorchristliche Zeit zurückführen. Im Barock und später im 19. Jahrhundert hat es einen wahren ‚Orgel-Bauboom‘ gegeben. Das ist heute nicht mehr der Fall. Trotzdem ist das Auftragsbuch der Firma voll: Neben Neubauaufträgen sind es Reparatur- und Umbauaufträge, die aus ganz Norddeutschland eingehen. Der Schwerpunkt liegt aber in und um Hannover. Die Orgeln der Kirche in Wassel bei Sehnde und von St. Marien in Grasdorf werden gerade überholt, für das Friederikenstift in Hannover muss nach einem Brand in der Kapelle eine neue Orgel gebaut werden. Die 800 Pfeifen der Orgel von St. Vitus in Wilkenburg wurden im vergangenen Jahr erst restauriert.

300 Orgelbauer gibt es noch in Deutschland. Leider gibt es wenig Nachwuchs in diesem vielfältigen Beruf: Mechanik, Technik, Holz- und Metallbau sind als Handwerke darin vereint. Herr Schloetmann ist mit Leidenschaft dabei, und die Teilnehmenden haben eine spannende und sehr anschauliche Führung erlebt.


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